CC-Tagung 2023 in Berlin

Gemeinsam für den Artenschutz – erste CC-Beiratstagung in Berlin

Januar 26, 2023In News

Die Pilotphase von Citizen Conservation ist nun endgültig zu Ende gegangen, die neu gegründete Citizen Conservation Foundation hat als gemeinnützige GmbH (gGmbH) ihre Arbeit bereits aufgenommen – CC strebt neuen Ufern entgegen.

Um über unsere zukünftige Strategie zu beraten, sind am Wochenende vom 20.–22. Januar 2023 insgesamt 35 Fachleute aus privater Tierhaltung, Zoos, Wissenschaft, Artenschutz und Wirtschaft in unseren Räumlichkeiten in Berlin-Kreuzberg zusammengekommen. Sowohl im Plenum als auch separat in den verschiedenen Fachbeiräten haben wir engagiert darüber diskutiert, welche Arten wir mit CC in nächster Zeit nach Möglichkeit vor dem Aussterben bewahren wollen – und wie wir das am besten anstellen.

Im Terrarium für Lurche und Reptilien

Wie passend, dass wir unsere durch bodentiefe Glastrennwände separierten Büros scherzhaft immer „Terrarien“ nennen … In einem davon versammelten sich Thomas Ziegler vom Kölner Zoo, DGHT-Geschäftsführer Axel Kwet und die Privathalter Karl-Heinz Jungfer und Joachim Nerz von unserem altbewährten Fachbeirat #Amphibians, um über das Management unserer immerhin inzwischen 1.115 Amphibien aus 13 Taxa in 141 Haltungen zu beraten.

Im Terrarium nebenan gründete sich der neue Fachbeirat #Reptiles: Philipp Wagner und Christian Langner vom Allwetterzoo Münster, Anna Rauhaus vom Kölner Zoo und die Privathalter Markus Auer, Felix Hulbert und Thomas Lindner sowie Tierarzt Gregor Geisler beratschlagten über die ersten hoch bedrohten Reptilienarten, die bald schon unter den Schutzschirm von CC kriechen dürfen. Noch wird hier nichts verraten, außer natürlich: Kandidaten, die es bitter nötig haben, gibt es leider mehr als genug.

Mit unseren Fachbeiräten geht es in Zukunft hoch hinaus. ©Tillmann Konrad, Citizen Conservation

Kompetenz aus allen Bereichen

Zwar hat CC quasi außerplanmäßig in der Pilotphase bereits einen Grundstock aus vier madagassischen Süßwasserfischarten aufgebaut, auf der Tagung wurde nun aber auch ein eigener Fachbeirat #Fish ins Leben gerufen: Anton Weissenbacher vom Wiener Tiergarten Schönbrunn, Ariel Jacken vom Zoo Leipzig, David-Suryanto Kasih vom Projekt 1000 Species, Holger Kraus vom NaturaGart-Park Ibbenbüren sowie die Privathalter Stefan Inselmann, aktiv in der Deutschen Cichliden Gesellschaft (DCG), und Benjamin Wilden vom Parosphromenus Project sorgen zukünftig für die fachliche Betreuung unserer aquaristischen Bemühungen.

Um weiteres Fachwissen auch aus Querschnittsbereichen einzubinden, waren zudem Mark-Oliver Rödel vom Museum für Naturkunde Berlin und Vorsitzender von Frogs & Friends, der Schweriner Zoodirektor Tim Schikora und der Geschäftsführer Volker Homes vom Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), Volker Ennenbach vom Zoogroßhandelsbetrieb „Das Tropenparadies“ und vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF), Arne Schulze von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP), Gert Emmrich von der Deutschen Tierpark-Gesellschaft (DTG), Matt Goetz vom Durrel Wildlife Conservation Trust sowie Tobias Kohl von der Stiftung Artenschutz vor Ort, um weiteren Input zu geben und über aktuelle Fragen wie die umstrittene Positivliste für Heimtiere zu beraten.

Aufbruch in die nächste Phase

Direkt im Anschluss folgte am 21.1. nicht nur zunächst ein kleiner Workshop mit dem Ziel, mittelfristig die hoch bedrohte und einzigartige Nimbakröte zu retten, sondern auch die konstituierende Sitzung des Aufsichtsrats der Citizen Conservation Foundation gGmbH, zu der auch die DGHT-Präsidialen Markus Monzel und Marco Schulz kamen. Zum Aufsichtsratsvorsitzenden wurde Tim Schikora gewählt, zu seiner Stellvertreterin die stellvertretende Vorsitzende von Frogs & Friends, Saskia Kress.

Wir sind glücklich und stolz, dass wir ein ganzes Wochenende lang mit einer derart kompetenten, engagierten und freundlichen Runde so intensiv über unser Projekt für koordinierte Erhaltungszuchten bedrohter Tierarten diskutieren konnten und freuen uns auf die gemeinsame kommende Zeit. Denn zu tun gibt es wahrlich genug.