Almanzor-Feuersalamander
Salamandra salamandra almanzoris
Almanzor-Feuersalamander
Salamandra salamandra almanzoris
Zielvorgabe CC
30 Haltende
Stand 11/2024
Zielvorgabe CC
185 Tiere
Stand 11/2024
Zielvorgabe CC
30 Haltende
Stand 11/2024
Zielvorgabe CC
185 Tiere
Stand 11/2024
Spanien, Sierra de Gredos, 2.000 Meter über dem Meeresspiegel. Eine karge Gebirgslandschaft, viel nackter Granit-Fels, Grasflächen, Seen. Nichts hier entspricht den gängigen Vorstellungen des sonnenverwöhnten Urlaubsparadieses. Aber es entspricht auch nichts den gängigen Vorstellungen von einem Feuersalamander-Lebensraum. Denn im größten Teil Europas leben diese Amphibien in Wäldern. Doch hier oben ist es dem Feuersalamander gelungen, sich an die harschen Hochgebirgsbedingungen anzupassen. Anpassungen, die ihn zu etwas ganz Besonderem machen – zu einer eigenen Unterart: dem Almanzor-Feuersalamander.
Unterarten des Feuersalamanders
Ein Lurch will nach oben
Der Almanzor-Feuersalamander lebt nur in den Gebirgsstöcken der Sierra de Gredos und den benachbarten Sierra de Guadarrama und Sierra de San Vincente, die westlich und nördlich der Hauptstadt Madrid liegen. Mit einer Länge von etwa 13 Zentimetern gehören die Tiere zu den kleinen Feuersalamandern. Auch sie zeigen die typische schwarz-gelbe Warnfärbung, die Fressfeinden signalisiert: „Nicht fressen – giftig!“ Allerdings sind die gelben Flecken bei ihnen stark reduziert. Möglicherweise eine Anpassung an die große Höhe: mehr Schwarz = mehr absorbierte Sonnenenergie.
In ihrer ganzen Lebensweise sind die Almanzor-Feuersalamander geprägt von der kühlen Umgebung. Kein anderer Feuersalamander steigt so weit nach oben. Die Winter hier sind lang: Erst im Mai oder sogar Juni erscheinen die Salamander aus der Überwinterung. Viel Zeit bleibt ihnen dann nicht, um das zu tun, was Feuersalamander eben tun: Schnecken und Würmer fressen, einen Partner finden und sich fortpflanzen. Spätestens im November ist wieder mit Frost zu rechnen.
Lebensraum Almanzor-Feuersalamander
Einzigartig: die Larvengeburt
Feuersalamander sind die einzigen Schwanzlurche, die lebende Larven zur Welt bringen und diese direkt im Gewässer absetzen. Die Larven des Almanzor-Feuersalamanders bleiben aufgrund der niedrigen Temperaturen ganz besonders lange im Wasser, sie überwintern dort in der Regel. Sie werden daher außergewöhnlich groß, bis zu neun Zentimeter. Sie zeigen, anders als andere Feuersalamander, die typische Schwarz-Gelb-Färbung bereits als große Larven noch im Wasser.
Die Larven des Almanzor-Feuersalamanders bleiben besonders lange im Wasser und werden außergewöhnlich groß.
© Benny Trapp
Das Verderben lauert im Hintergrund
Die Idylle kann trügen: So ungestört die Heimat der Almanzor-Feuersalamander auch aussieht – frei umherlaufende Weidetiere haben für eine Degradation des Lebensraums gesorgt. Deshalb und wegen des kleinen Verbreitungsgebiets gelten die Almanzor-Feuersalamander nach der spanischen Roten Liste als bedroht. Die wirkliche Bedrohung aber lauert im Hintergrund: Der tödliche Salamanderfresserpilz, der kürzlich in den Niederlanden entdeckt wurde, breitet sich derzeit rasend schnell aus und kann in kürzester Zeit ganze Populationen auslöschen. Nicht auszudenken, die Seuche würde die spanischen Berge erreichen …
Philip Gerhardt bei der Larvenaufzucht für Citizen Conservation © Benny Trapp, Frogs & Friends
Sicherer Rückzugsort
Deswegen helfen Teilnehmer von Citizen Conservation #Amphibians, eine sichere Population in menschlicher Obhut aufzubauen. Damit diese besondere Salamanderform überleben kann, selbst wenn es in ihrer Heimat zur Katastrophe kommen sollte. Erfreulicherweise ist dieser Feuersalamander recht problemlos unter Terrarienbedingungen zu pflegen und zur Fortpflanzung zu bringen und daher sogar für Anfänger in der Salamanderhaltung geeignet.
Für Haltende
Basisinformationen zu Biologie und Haltung
Eine robuste Form, auch für unerfahrene Salamanderfreunde geeignet. Am besten pflegt man sie in weitgehend sterilen Terrarien mit 100 x 50 cm Fläche und guter Belüftung, Zeitungspapier als Bodengrund, einer „Wetbox“, Wasserschale und reichlich Versteckplätzen. 26 °C im Sommer nicht überschreiten, im Winter 2 – 3 Monate Ruhephase bei 4 – 12 °C. Gefressen werden Regenwürmer, Heimchen u. a. Aufzucht der Larven, die Wasserflöhe u. Ä. fressen, im Kaltwasseraquarium.