Das ist ja allerhand! 5.483 Tiere aus 31 Taxa, also Arten bzw. Unterarten, leben inzwischen – zum Stichtag unserer halbjährlichen Zählung am 1.11.2024 – im Bestand von Citizen Conservation. Sie werden betreut in 350 Haltungen. „Haltungen“ deshalb, weil eine ganze Reihe von Haltenden gleich mehrere CC-Arten betreuen. Diese 350 Haltungen verteilen sich auf 135 Privatpersonen, 39 Zoos, 21 Schulen und wiederum 21 Sonstige. Hinter Letzteren verbirgt sich ein bunter Strauß institutioneller Halter, nämlich sieben Schauaquarien- und -terrarien, zwei Naturkundemuseen, zwei Universitäten, zwei Umweltbildungszentren, zwei Natur- und Artenschutzorganisationen, zwei Firmen, zwei Auffangstationen und ein Aquarien-/Terrarienverein sowie eine soziale Einrichtung. Citizen Conservation eben – ein Querschnitt der Zivilgesellschaft.

Um eine über 40 Jahre möglichst stabile Erhaltungszucht aufzubauen, benötigt man eine bestimmte Zahl von Tieren und Haltungen, die auf einer wissenschaftlichen Basis mit Populationsmanagementprogrammen errechnet werden kann. Diese Zielzahlen und der Zielerreichungsgrad werden auf jeder Artseite unserer Website sowie der hier präsentierten Tabelle ausgewiesen. 85–100 % erreicht haben wir bei Mallorca-Geburtshelferkröte (Alytes muletensis), Pátzcuaro-Querzahnmolch (Ambystoma dumerilii), Rio-Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios), Vietnamesischem Krokodilmolch (Tylototriton vietnamensis) und Mangarahara-Buntbarsch (Ptychchromis insolitus). Bei anderen Arten dagegen stehen wir noch ganz am Anfang, zumal es nicht immer leicht ist, erst einmal Gründertiere für eine Ex-situ-Population zu bekommen. Mühsam ernährt sich nicht nur das Eichhörnchen, sondern auch der Gecko oder der Beutelfrosch …

Der spektakulärste Erfolg bislang ist ausgerechnet bei einer Art gelungen, die noch vor wenigen Jahren für ausgestorben gehalten wurde. Die ausgesprochen hübsche Rio-Pescado-Harlekinkröte (Atelopus balios) war, wie viele andere Atelopus-Arten, aus allen bekannten Vorkommensgebieten verschwunden, bis ecuadorianische Forschende doch noch zwei Populationen wiederentdeckt und einige der Tiere in „Schutzhaft“ genommen haben. Deren Nachkommen hat CC letztes Jahr nach Deutschland importiert und an drei Zoos und zwei Privathalter verteilt. Obwohl die kleinen Kröten nicht gerade einfach zu vermehren sind, gelang die Zucht in CC bereits vier Mal – und die Jungtiere konnten wir so gut an weitere Interessierte verteilen, dass wir schon jetzt, nach gerade mal einem Jahr, unsere Zielzahlen erreicht haben. Ein perfekter Grundstock, um die Art sicher über die nächsten 40 Jahre zu bringen. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass die Nachzucht auch weiterhin gut gelingt. Aber da sind wir angesichts unserer engagierten Spezialisten und Spezialistinnen ausgesprochen optimistisch!