10. Weltkongress der Amphibien- und Reptilienforschenden
Alle vier Jahre treffen sich die Amphibien- und Reptilienforschenden aus aller Welt, um sich gegenseitig ihre neuesten Ergebnisse vorzustellen, alte Bekanntschaften zu festigen, neue Freundschaften zu schließen, Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten sowie Ideen für die eigene Arbeit zu sammeln. Kurz: um zu netzwerken. Der Kongress findet abwechselnd in unterschiedlichen Regionen statt. Vom 5. bis 9. August 2024 ging es nach Kuching im Bundesstaat Sarawak, Malaysia, also in den Westen Borneos. Eingeladen hatte Professor Indraneil Das von der Universität Malaysia Sarawak.
Groß(artig)es Event!
Dieser zehnte war auch gleichzeitig der größte Weltherpetologiekongress aller Zeiten. Mehr als 1400 Personen aus ca. 70 Ländern kamen im Borneo Convention Centre zusammen. Auch Deutschland war gut vertreten: Mit dabei war unter anderen die internationale Arbeitsgruppe von Mark-Oliver Rödel, Kurator am Museum für Naturkunde in Berlin und 1. Vorsitzender von Frogs & Friends sowie Aufsichtsratsmitglied bei Citizen Conservation. CC war aber noch anderweitig prominent vertreten, etwa durch Beirat Matt Goetz vom Durrell Wildlife Conservation Trust, Halter Ole Dost, Kooperationspartnerin Doris Preininger vom Tiergarten Schönbrunn und unseren Kurator für Forschung und Zoologie, Johannes Penner.
Eröffnung des Kongresses mit dem Premierminister des Bundesstaates Sarawak @ Johannes Penner
Gruppenfoto eines Teils der DGHT-Mitglieder, die am Kongress teilgenommen haben @ Ole Dost
Johannes Penner stellt Citizen Conservation und unsere Arten vor @ Kaiqi Wu
Zeitgleich zum Kongress fand in Kuching ein großes „Food Festival“ statt. Dort konnte man viele sehr leckere kulinarische Entdeckungen machen. @ Johannes Penner
Beim Kongress ist Ausdauer gefragt
Über fünf Tage gab es reichlich Vorträge, in bis zu 14 Sessions gleichzeitig und für mindestens 8 Stunden am Tag … Dafür war die Vielfalt der Beiträge umwerfend. Johannes Penner hatte das Vergnügen, in zwei Vorträgen über unsere Bemühungen zum Schutz der Nimbakröte und des Feuersalamanders zu berichten. Da Björn Encke leider nicht persönlich vor Ort sein konnte, übernahm er dessen Vorträge ebenfalls und stellte CC sowie das kürzlich eröffnete Amphibium im Erlebnis-Zoo Hannover vor.
Gequakt wird nicht nur in der Kongresshalle
Borneo liegt in einer der biodiversesten Regionen mit den ältesten Tieflandregenwäldern der Erde. Aktuell sind über 200 Arten an Froschlurchen und sechs Arten an Gymnophionen von dort bekannt. Bei den Reptilien kommt man sogar auf deutlich über 300 Arten. Klar, dass da sowohl in den Parks in Kuching, der näheren landwirtschaftlichen Umgebung, den nahe gelegenen Nationalparks als auch in weiter entfernten Gebieten zahlreiche Teilnehmende persönlich auf die Suche nach spannenden Fotomotiven gingen.
2028 zieht es die herpetologische Gemeinde erstmals seit 1997 wieder nach Europa, nach Gijón in Spanien – sicher auch wieder mit aktiver Beteiligung von Frogs & Friends und Citizen Conservation.