Mittendrin im Artensterben
Dass der Feuersalamander in Deutschland nicht nur mit Veränderungen seines Lebensraums kämpft, hat man inzwischen vielleicht mitbekommen. Ein eingeschleppter Pilz setzt ihm seit ein paar Jahren nun zusätzlich zu. Leider gibt es bisher keine Möglichkeit, diesen Bsal (von Batrachochytrium salamandrivorans) genannten „Salamanderfresser“ in der Natur wieder loszuwerden. Und die Krux bei der Sache: Befallene Feuersalamander werden durch Bsal relativ schnell getötet. Seit kurzem ist der Pilz auch in Bayern nachgewiesen. Daher stellt man sich nun auch dort die Frage, wie der Feuersalamander, und hier vor allem die Unterart des Gefleckten Feuersalamanders, die in Deutschland nur im Südosten Bayerns zu finden ist, langfristig erhalten werden kann.
Meilenstein für die Erhaltungszucht des Feuersalamanders
Der Berliner Verein Frogs & Friends, einer der Gesellschafter von Citizen Conservation, hat unter der Federführung unseres Kurators für Forschung und Zoologie, Johannes Penner, zusammen mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) und anderen Partnern des Artenhilfsprogramms Feuersalamander in Bayern eine Machbarkeitsstudie erarbeitet, in der die verschiedenen Möglichkeiten zur Haltung von Feuersalamandern zusammengefasst und die jeweiligen Vor- und Nachteile beleuchtet werden. Dabei gibt es außer den Fragen, wie und wie viele Tiere unter welchem Haltungsregime gepflegt werden sollen, zahlreiche weitere zu klären: Wie wird eine Quarantäne optimal gestaltet? Welche tiermedizinischen Untersuchungen sind sinnvoll? Wie kann das Ganze über lange Zeiträume gut dokumentiert werden? In menschlicher Obhut kann Bsal nämlich erfolgreich behandelt werden. So ist es möglich, zumindest einen Teil der Feuersalamander zu retten, bis hoffentlich eines Tages ein Weg gefunden wird, den Pilz in der Natur auszurotten – oder bis die Feuersalamander Resistenzen entwickeln und so mit Bsal überleben können.
Die nächsten Schritte
Nachdem eine Arche immer auch mal leck schlagen kann, empfiehlt es sich, nicht alle Feuersalamander an einem Standort unterzubringen, sondern auf mehrere Boote zu verteilen. Es wird anvisiert, eine solche Erhaltungszucht in den kommenden fünf Jahren auszuprobieren, weitere Erfahrungen zu sammeln, und so einen ersten Schritt zur Erhaltung des Feuersalamanders zu gehen. Koordiniert werden könnte ein solches Programm von Citizen Conservation, wie die Studie empfiehlt. Nun gilt es, die hierfür notwendigen finanziellen Mittel zu akquirieren. Drückt dem Feuersalamander also die Daumen, dass er seine dringend notwendige(n) Arche(n) bald bekommt!