
Vom 18. bis 20. Juni 2025 fand die Jahrestagung des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ) in Berlin statt. Teil der Veranstaltung war am Donnerstag, 19. Juni, das Zoo- und Wildtier-Forum 2025 im Berliner Hotel Palace. Unter dem Motto „Dem Staatsziel Artenschutz verpflichtet“ versammelten sich Fachleute aus Wissenschaft, Politik und Praxis, um gemeinsam die Herausforderungen und Chancen des weltweiten Artenschutzes zu diskutieren. Dabei ging es besonders um den Anteil, den die Zoo-Gemeinschaft beisteuert.
Prominent besetzt
Ein Highlight: die Podiumsdiskussion zur Mensch-Tier-Beziehung in Wissenschaft und Gesellschaft. Mit dabei waren zwei Vorsitzende unserer Gesellschafterin Frogs & Friends: Prof. Dr. Fabian Leendertz (Leiter der Forschungsgruppe Ökologie und Entstehung von Zoonosen am Hemholtzinstitut Greifswald) sprach über die Bedeutung der One-Health-Perspektive und die engen Zusammenhänge zwischen menschlicher und tierischer Gesundheit. Saskia Kress (Geschäftsführerin der Interactive Media Foundation und der Filmtank GmbH Berlin) brachte ihre Expertise aus der Kommunikationsarbeit ein und betonte die zentrale Rolle der öffentlichen Vermittlung, wenn es darum geht, Menschen für Artenschutz zu begeistern. Auch Dr. Dag Encke, Direktor des Tiergartens Nürnberg und im Präsidium unseres gastgebenden Gesellschafters VdZ, diskutierte mit, ebenso Prof. Dr. Daniel Haun (Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig), der aus verhaltensbiologischer Perspektive sprach. Durch das Gespräch führte der renommierte Moderator und Biologe Lothar Frenz. Die bunte Mischung aus wissenschaftlicher Expertise und praktischer Erfahrung sorgte für einen ebenso informativen wie inspirierenden Austausch.
Zukunft der Zoos
Weitere Themenschwerpunkte des Forums waren Zukunftsstrategien für den globalen Artenschutz, nationale Biodiversitätsstrategien im internationalen Vergleich und die Rolle moderner Zoos und Tierparks bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt. In den Vorträgen und Diskussionen wurde deutlich, dass wirksamer Artenschutz nur gemeinschaftlich und interdisziplinär zu bewältigen ist. Besonders gefreut hat uns, dass gleich mehrere Referentinnen und Referenten die Bedeutung von Citizen Conservation betonten, weil bei uns auch engagierte Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden, um seltene Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Insgesamt bot das Zoo- und Wildtierforum die Gelegenheit, wertvolle Impulse zu gewinnen und neue Netzwerke zu knüpfen.
Bericht des Geschäftsführers
Bei der eigentlichen Jahrestagung des VdZ stellte tags darauf unser Geschäftsführer Björn Encke die wichtigsten aktuellen Entwicklungen bei CC vor. Unsere Erfolge und die Bedeutung der Kooperation der Zoos mit privaten Tierhaltenden wurden zuvor auch in den Berichten der VdZ-Geschäftsstelle und des scheidenden VdZ-Präsidenten Jörg Junhold, Direktor des Zoos Leipzig, betont.
CC im Fokus
Wir freuen uns darüber, dass die Zoo-Gemeinschaft die Bedeutung von CC immer stärker herausstellt und den Wert der Zusammenarbeit mit Privathaltenden angesichts der Biodiversitätskrise erfreulich deutlich benennt. Natürlich wurden am Rande der Tagung, beim Icebreaker-Abend im Berliner Zoo, bei einer gemeinsamen abendlichen Bootsfahrt durch die Stadt oder bei den Nächten in der Hotel-Bar auch zahlreiche Gespräche und Diskussionen geführt, um unser Netzwerk zu erweitern und zu vertiefen – denn auch Artenschutz lebt vom steten Austausch aller daran Beteiligten.