Wild at Home: Bund fördert Wildtiermanagment für zu Hause
„Innovationen im Bereich Bildung und Informationszugang mit besonderer Berücksichtigung von sozialem Impact“ waren gefordert – mit unserer Wildtierdatenbank Wild at Home konnten wir genau das bieten. Wir freuen uns daher über den Förderbescheid zu unserem Projekt im Rahmen des Innovationsprogramms für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP) des Bundesministeriums für Wirtschaft. In dem dreistufigen Auswahlverfahren konnten wir die Jury überzeugen, dass der Aufbau eines zivilgesellschaftlichen Wildtiermanagement-Tools für Privathalter eine ebenso wichtiges wie innovatives Vorhaben ist.
196.434 € für die Entwicklung einer Datenbank für private Wildtierhalter
Allein in Deutschland werden in zehntausenden privaten Aquarien, Terrarien und Volieren Tiere gepflegt, die für den Artenschutz von großer Bedeutung sein können. Für viele Arten haben private Halterinnen und Halter große Expertise in Sachen Haltung und Zucht. Dabei sollen die Bestände nachhaltig in Menschenobhut erhalten werden. Doch der Aufwand hierfür ist hoch: Kommunikation, Abfragen und Verwalten von Daten, Dokumentation verwandtschaftlicher Verhältnisse … Wer das schon mal versucht hat, weiß, wie viel Zeit und Nerven so eine Arbeit kostet.
Das Management von Arten via E-Mail und Excel-Tabellen ist Sisyphusarbeit
Das Wildtiermanagement-Tool Wild at Home soll hier Abhilfe schaffen. Im Kern geht es um dezentrale Selbstkoordination. Halterinnen und Halter registrieren sich und ihre Tiere, erhalten ein Nutzerprofil, um ihren Bestand zu verwalten und sich zu vernetzen, Wissen auszutauschen sowie sich zu Gemeinschaften für Arten oder Artengruppen zusammenzuschließen. So können niedrigschwellig die Grundlagen für Erhaltungszuchten gelegt werden.
Mehrstufige Entwicklung bis 2023
Was einfach klingt, ist in der Praxis komplex. Die Entwicklung wird in einem mehrstufigen Verfahren knapp zwei Jahre beanspruchen. In enger Zusammenarbeit mit den technischen Entwicklern der Marmalade GmbH, die das Projekt zusätzlich mit 50.000 € unterstützt, werden in jedem Entwicklungsschritt Teilnehmer eingeladen, die Plattform zu testen und ihre spezifischen Bedürfnisse einzubringen.
Ein Schritt in Richtung Zukunft der Wildtierhaltung
Wild at Home soll einen Weg weisen, wie viele einzelne Haltungen für den Artenschutz gebündelt werden können. Eine zwingende Herausforderung im Zeitalter des Zusammenbruchs von Biodiversität. Der Erfahrungsaustausch führt zu einer Verbesserung der Haltung im Sinne des Tierschutzes, die Koordination der Bestände bildet einen Beitrag zum Artenschutz auf zivilgesellschaftlicher Ebene. Unsere Überzeugung ist: Je breiter die Nutzung einer solchen Plattform, umso stärker wächst auch die Transparenz in Bezug auf die gepflegten Arten und die gesellschaftliche Akzeptanz für deren Haltung.